Was ist Motivational Interviewing?
It´s simple, but not easy
MI ist ein weltweit anerkanntes Gesprächsführungskonzept für anspruchsvolle Gespräche.
Um mit Menschen in Kontakt zu treten und sie zu einem Gespräch über Veränderung einzuladen, beschreibt MI sowohl eine dafür notwendige Grundhaltung, wie auch einen Methodenpool, um diese Grundhaltung auch konkret umsetzen zu können.
Sie interessieren sich für eine Fortbildung in Motivational Interviewing für sich selbst oder für Ihr Team?
Unsere MI-Fortbildungen (1 bis 9 Tage) bieten wir Ihnen auch gerne direkt in Ihrer Organisation als Inhouse-Schulung an wie z.B. im Jobcenter, der Bewährungshilfe, in der Suchthilfe, in (Zahn-)Arztpraxen, der Diabetesberatung, in der Schule, in der Pflege, der Jugendhilfe, im Zwangskontext.
Oder für spezielle Berufsgruppen wie Psycholog*innen, Ärzt*innen, Sozialpädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Therapeut*innen, Pflegekräfte, Berater*innen, Lehrer*innen, Führungskräfte.
Kontaktieren Sie uns unverbindlich unter info@gk-quest.de oder 06221 / 739 20 30 und wir beraten Sie gerne.
Was ist MI?
1. Ein professionelles Konzept für anspruchsvolle Gespräche
MI ist für Gespräche im professionellen Kontext konzipiert, z.B. Therapeut*in – Patient*in, Berater*in – Klient*in, Lehrer*in – Schüler*in, Chef*in – Mitarbeiter*in.
Anspruchsvoll sind Gespräche mit entsprechenden Arbeitsaufträgen (z.B. Menschen zu Verhaltensänderungen motivieren) bzw. in autonomieeinschränkenden Kontexten (z.B. Gefängnis oder Schule) bzw. mit herausfordernden Gesprächspartner*innen (z.B. „widerständigen“). MI ist als Gesprächsführungskonzept eine Grundlage für Führung, Coaching, Beratung und Therapie.
2. Empathische und klare Kommunikation
Um individuelle und kollektive Veränderungen nachhaltig zu gestalten, ist es sinnvoll, Betroffene da abzuholen, wo sie sind. Dafür ist Empathie, Wertschätzung, Akzeptanz und Vertrauen vonnöten. Zugleich braucht es die Erkenntnis einer Diskrepanz zwischen dem Ist- und einem gewünschten Sollzustand. Es ist zu erwarten, dass diese Wahrnehmung mit negativen Affekten einhergeht. Wenn ich als betroffene Person feststelle, dass etwas nicht so ist, wie ich möchte, dass es sein soll, kann das frustrierend sein. Ohne Mut und Klarheit in der Kommunikation von Seiten der professionellen Fachkraft wird die Bewusstmachung dieser Diskrepanz und die Integration der Affekte nicht zu erreichen sein.
3. „Simple but not easy“
Die „Zutaten“, insbesondere die Methoden von MI sind „altbekannt“, aus unterschiedlichen Theorien, Modellen und Kontexten abgeleitet, nur die Rezeptur ist neu. Es ist ein basales, vergleichsweise einfach verstehbares und erlernbares Kommunikationstraining, das nur durch Erfahrung und Feedback, nicht allein durch Lesen vermittelt wird. Es besteht die Gefahr, dass die enormen Möglichkeiten der Methode übersehen werden. Nach dem ersten Kennenlernen ist Übung und „Dranbleiben“ nötig, damit es nicht versandet.
4. Aus der Praxis für die Praxis
MI ist aus der Praxis mit als widerständig und unmotiviert geltenden Menschen (Suchtkranken) entwickelt worden, und es ist aufgrund seiner Wirkmächtigkeit in sehr viele andere Bereiche, in denen kommunikative und motivationale Herausforderungen bewältigt werden müssen (Zwangskontexte, Gesundheitssektor, Kinder- und Jugendhilfe u.v.m.) übertragen worden. Es findet weltweit Beachtung und ist sehr gut evaluiert.
5. Grundhaltung und Menschenbild: Der MI Spirit
MI wird seit mehr als 35 Jahren evaluiert und ständig weiterentwickelt. Die zentrale Bedeutung der Grundhaltung und des Menschenbildes (MI-Spirit) wurde bei dieser Entwicklungsarbeit immer offensichtlicher. Die wesentlichen Merkmale sind: MI ist
a) partnerschaftlich b) entlockend c) mitfühlend d) akzeptierend (wertschätzend, empathisch, autonomiefördernd, ressourcenorientiert).
Der MI-Spirit ist klar beschrieben und Individuen, Teams und Organisationen können sich für die Arbeit gemäß dieser Grundlage entscheiden (oder dagegen). MI hat damit eine teambildende Funktion.
6. Burnoutpräventiv
Die Betonung der Autonomie und der (unbedingten) Wertschätzung der Menschen, für die und mit denen gearbeitet wird, sowie die methodische Sicherheit in anspruchsvollen und herausfordernden Gesprächssituationen, z.B. durch den geschmeidigen Umgang mit Widerstand, tragen dazu bei, dass Nerven geschont und Kräfte gespart werden und als Folge Burnout reduziert bzw. verhindert wird.
7. Implementierung erfordert Organisations- und Teamentwicklung
Eine nachhaltige Implementierung von MI in Organisationen erfordert mehr als Schulungen. Maßnahmen der Teamentwicklung (Feedback, Kollegiale Beratung bzw. Supervision, Wertschätzung von Heterogenität u.a.m.) und der Organisationsentwicklung (Einbeziehung der Leitungsebene, Überprüfung der Organisationsregeln, u.a.m.) sind nötig.